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Ostereier
Wissen Sie, wie der Osterhase
zu den Eiern kommt? Das Ei gilt als ein Symbol für
Reinheit und Fruchtbarkeit und vor allem für das Leben. Im
Mittelalter waren Eier auch Zahlungsmittel bei der Berechnung von
Pachtzinsen. Im Christentum ist das Ei ein Symbol für die Auferstehung.
Es wird mit dem verschlossenen Grab verglichen, in dem Leben zunächst
eingeschlossen ist. Schließlich kann es aus dieser Gefangenschaft
auferstehen - ähnlich einem Küken, das die Schale des
Eis durchbricht. Das Färben von Eiern ist bereits
im 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Erst 1615 erscheint
dann in Straßburg zum ersten Mal die Bezeichnung "Osterei".
Ursprünglich waren die Eier nur einfarbig. Die bevorzugte Farbe
in Westeuropa war Rot, im Osten dagegen Gold. Erst im 17. Jahrhundert
wurden die Ostereier mit mehreren Farben und unterschiedlichen Mustern
verziert. |
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Osterhasen
Der Osterhase ist Sinnbild
der Fruchtbarkeit und wurde einst, vor allem auf österlichen
Bildbroten, neben einem Ei abgebildet, weil auch dieses Zeichen
der Fruchtbarkeit und Lebensfülle war. Die christl.
Deutung aus dem Psalm 104,18 könnte auch für das Symbol
des Osterhasen verantwortlich sein: In der Übersetzung wird
von "Klippdachsen" gesprochen, jedoch findet man in alten
Übersetzungen auch die Wörter Hase oder Kaninchen.
Im alten Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Zeichen
für Christus. Aus weltlicher Sicht, galt der Gründonnerstag
als Abgabe- und Zinstermin für Schuldner an die Gläubiger.
Einerseits ist überliefert, dass die Gläubiger in Eiern
oder Hasen bezahlt wurden, siehe das Haushaltsbuch eines Speyrer
Domherrn. Eine zweite Überlieferung sagt aus, dass der Schuldner
bei Bezahlung seiner Schulden ein freier Mann ist, der mit einem
Hasen verglichen wurde, der nicht vom Hund gehetzt wird. Der
Hase kommt im Frühjahr zur Futtersuche in die Dörfer und
Gärten und aufgrund des ungewöhnlichen Verhaltens sich
in Menschennähe aufzuhalten, wird im gleichzeitig das Ablegen
der besonderen Eier angedichtet. In Verbindung steht damit das Frühlingserwachen
der Fauna und Flora in dieser Zeit. Auch die Terminierung des
Osterfestes lässt eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest
wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und
der Hase gilt als Mondtier. Es gibt noch andere Bräuche,
die die Verbindung zum Hasen andeuten. |
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Osterlamm
Das Lamm ist Symbol der Wehrlosigkeit
gegen wilde Tiere, dem Scherer und dem Schlächter. Außerdem
war es das Opfertier im Alten Testament. Noch heute gehört
es zum Ritual der Juden, zum Passahfest ein Lamm zu schlachten und
zu verspeisen. Dabei wird das Lamm zum Gedenken an Gott geschlachtet.
Das Lamm ist symbolisch zum Lamm Gottes geworden. Es symbolisiert
die Unschuld Christi ("Lamm Gottes"). Bilder vom Osterlamm,
oft mit Siegesbanner und Wundmalen dargestellt, hängen auch
in Kirchen und sind in Prozessionsfahnen eingestickt. Das
Lamm ist mit seinem weißem Fell auch ein Symbol für die
Reinheit und die friedliche Lebensweise soll ein Zeichen für
die Menschen sein, ihr Leben ebenfalls in Frieden zu führen.
Im heutigen Osterbrauchtum ist das Lamm in den Hintergrund
getreten. Als Besonderheit an Ostern gibt es das gebackene Osterlamm
auf den Mittagstisch |
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Osterfeuer
Das Osterfeuer steht als
Symbol für die Sonne. Sie ist der Mittelpunkt unseren Lebens.
Ohne die Sonne ist kein Leben auf unserer Welt möglich. Mit
den Osterfeuern wurde im Frühjahr die Sonne begrüßt.
Sie galten auch als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums
und der Ernte. Die Bedeutung der Frühlingsfeuer wurde im Frankenreich
des 8. Jahrhunderts auf Gott und Jesus übertragen. Der Glauben
ist das Osterlicht Ausgangspunkt unseres Lebens. Weiter
steht die Sonne als Sieger über den Winter und als Erwachen
nach einer langen kalten Zeit. Genauso kann das Erscheinen von Jesu
gedeutet werden. Die Entzündung des heiligen Osterfeuers
ist an Ostern ein zentrales Ereignis für die Christen. Das
Feuer wird am Ostersamstag, am Beginn der Liturgie in der Osternacht
vor der Kirche entzündet und geweiht. Am Osterfeuer
wird die Osterkerze entzündet, die dann in feierlicher Prozession
in das noch dunkle Gotteshaus getragen wird. |
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Osterkerze
In der
Osterkerze vereinigen sich die griechische, jüdische, römische
und christliche Lichttradition. Das Licht gilt als Zeichen des Lebens.
Die Osterkerze und die Lichtfeier zu Beginn der Liturgie haben
ihre frühesten Wurzeln in der Sitte der alten Kirche, die Osternacht
mit zahlreichen Kerzen zu erhellen. Zusätzlich gab es in der
Stadt Rom den Brauch, die Osternachtsfeier mit zwei mannshohen Kerzen
zu erleuchten. Im christlichen Glauben ist die Osterkerze
im 4. Jahrhundert nach Christus entstanden. In Piacenza wurde eine
Osterkerze aus dem Jahre 384 gefunden. Alle Titelkirchen Roms verwandten
die Osterkerze ab dem 7. Jahrhundert. Bis zum 10. Jahrhundert hat
sie sich in den verschiedenen Regionen der westlichen Welt verbreitet.
Die Osterkerze symbolisiert den über Tod und Sterben
siegenden auferstandenen Jesus Christus. Dem alten Brauch
nach wird die Osterkerze zu Beginn der Osternachtfeier von Karsamstag
auf Ostersonntag am geweihten Osterfeuer entzündet und in die
vollkommen dunkle Kirche getragen. In den meisten evangelischen
Kirchen ist diese Sitte unbekannt (geworden). Die festlich geschmückte
Osterkerze wird dann auf dem Osterleuchter angebracht und die Gemeinde
entzündet ihre mitgebrachten Osterkerzen an dieser Flamme.
Damit soll bekundet werden, das Jesu der Ursprung des Lebens ist
und Licht in die Dunkelheit bringt. Der Brauch, das Licht der Osterkerze
an alle Kirchenbesucher weiterzugeben ist in Jerusalem als uralt
bezeugt. Auf der Osterkerze finden sich verschiedene Motive aus
aufgebrachtem farbigen Wachs (Kreuz, Baum, Lamm, Taube, Sonnenlichtstrahlen
oder Wasser). Dazu finden sich meist noch Wachsnägel, die die
Wundmahle Christi symbolisieren sollen. Die griechischen Buchstaben
Alpha und Omega stehen für Anfang und Ende (Alpha ist der erste,
Omega der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets). |
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Osterwasser
Das
Osterwasser geht auf eine uralte heidnische Entstehung zurück.
Das Osterwasser sollte Augenleiden, Ausschlag und andere Krankheiten
heilen. Außerdem glaubte man damals, dass man, wenn man sich
am Ostermorgen im fließenden Bach wäscht, immer jung
und schön bleibe. Auch das Vieh trieb man am Ostermorgen
in die Bäche, um es vor Krankheiten zu schützen.
Wasser stand als Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit und wurde
zum Andenken an die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin
Ostera verehrt. Die christliche Sinngebung kam erst im
Laufe der Jahrhunderte nach Christus dazu. Noch heute
wir zum Osterfest in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag
vor allem in der Osternacht von Wasser aus dem Taufbrunnen geschöpft
und den Brunnen mit Osterschmuck verziert. |
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